Die Gitarre und ganz besonders die Ukulele werden von vielen Menschen fast ausschließlich zur Liedbegleitung eingesetzt. Es werden Akkorde gelernt, der komplette Ablauf des Liedes – Strophe, Refrain, Bridge – geübt. Auch der Begleitrhythmus klappt super. Soweit alles gut. Wenn es ans Singen geht, höre ich immer wieder:“Singen kann ich nicht“.  Ich behaupte: Jeder Mensch kann singen! Mit einer Einschränkung. Nicht jeder Mensch kann in jeder Tonart singen. In den Songbüchern sind die Lieder meistens in Tonarten notiert, in denen man offene Akkorde spielen kann. Die Liedbegleitung ist dann nicht zu schwierig. Daher kommt es, dass die Lieder oft in den Tonarten C, G, D, A und E Dur notiert sind.

Wer jetzt nicht in der Lage ist, in der notierten Tonart zu singen, muss das Lied einfach in eine andere Tonart übertragen. Einfach?! Es gibt immerhin 12 verschiedene Tonarten. Zugegeben, wer ein Lied in eine andere Tonart übertragen möchte – der Fachausdruck hierfür ist übrigens transponieren – sollte über einige Kenntnisse in Harmonielehre verfügen.
Aber, alles halb so wild. Zum Glück gibt es da einen kleinen Helfer: Den Kapodaster. Eine Art Klammer, mit der man den Gitarren- oder Ukulelenhals verkürzt. Auf diese Weise kann man ein Lied ganz einfach in eine andere Tonart übertragen.

In einem Lied kommen zum Beispiel die Akkorde C, Am, F und G vor. Alles wunderbar, nur nicht meine Tonart. Ich klemme meinen Kapodaster in den dritten Bund und spiele die gleichen Akkorde wie vorher. Die Akkorde sehen genau so aus wie C, Am, F und G. Tatsächlich klingen aber die Akkorde Eb, Cm, Ab und Bb. Ich habe ja durch den Kapodaster die Länge des Halses meines Instruments verändert. Jetzt kann ich plötzlich das Lied singen. Sollte es immer noch nicht funktionieren, verschiebe ich den Kapodaster so lange, bis ich eine Tonart gefunden habe, die für mich passt. Wie die Akkorde dann letztendlich heißen, kann mir eigentlich egal sein, ich spiele immer C, Am, F und G.