Die halbakustische E-Gitarre, auch Semiacoustic oder Halbresonanzgitarre ist eine Mischung aus einer Archtop Gitarre und einer Brettgitarre. Sie verfügt über einen Klangkörper, der jedoch wesentlich schmaler als bei einer Archtop Gitarre ausfällt. Das hat den Vorteil, dass diese Instrumente leichter als eine Archtop Gitarre sind. Die Decke der Semiacoustic verfügt über F-Löcher.

Als rein akustisch gespieltes Instrument ist dieser Gitarrentyp, aufgrund seines schmalen Klangkörpers, nicht zu gebrauchen. Zudem befindet sich im Inneren der Gitarre ein durchgehender Holzblock, der sogenannte Sustainblock. Das bedeutet, nur die beiden Seitenteile der Gitarre mit den F-Löchern sind hohl. Der innere Bereich entspricht einer normalen E-Gitarre. Die F-Löcher haben bei diesen Gitarre eher dekorativen Charakter.

Semiacoustic Gitarren werden aus laminierten Hölzern, also aus Sperrholz, gefertigt. Das Sperrholz und der Sustainblock reduzieren die Anfälligkeiten für Feedback bei großen Lautstärken.

Ausgestattet werden diese Instrumente meistens mit zwei Humbucker Pick Ups. Es gibt auch einige Modelle mit einem Tremoloarm.

Klanglich tendiert die Semiacoustic Gitarre eher in Richtung Solidbody, mit einem kleinen Schuss Archtop. Man könnte vielleicht sagen: Das Beste aus beiden Welten. Der Klang ist jedenfalls wesentlich weicher und wärmer als von einer Solidbody.

Die Semiacoustic Gitarre findet Freunde in nahezu allen Musikrichtungen. Besonders beliebt ist sie in Blues und Jazz. Der Wohl berühmteste Bluesmusiker mit einer Semicoustic vor dem Bauch ist B.B. King mit seiner „Lucille“. Er spielte eine Semiacoustic von Gibson, allerdings ohne F-Löcher.

Sehr beliebt ist das Modell ES 335 von Gibson bei Musikern aus dem Bereich Fusion Jazz. Larry Carlton, ein berühmter Gitarrist dieses Genres, trägt sogar den Spitznamen: Mr. 335.

Einsteigermodelle gibt es bereits für wenige hundert Euro. Für ein Spitzenmodell kann man durchaus mehrere tausend Euro bezahlen. Die Preise  für  Vintage Modelle, also Instrumente besonders aus den 1950er bis 1970er Jahren sind zum Teil astronomische Summen im fünfstelligen Bereich fällig.